Wir gestalten Zukunft – die Woche der Erziehungshilfe

Shownotes

Vom 1. bis 5. September findet in ganz NRW die Woche der Erziehungshilfe statt. Zahlreiche Verbände und Einrichtungen zeigen ihre Aktivitäten, sie machen sich vorbildlich für die Lobby von Kindern und Jugendlichen stark.

Rund 128.000 Kinder und Jugendlich leben bundesweit in stationären Einrichtungen und 87.000 in Pflegefamilien. Doch jedes Kind ist mehr als eine statistische Zahl – zu jedem Kind gehört eine eigene Geschichte!
Die GFO geht mit gutem Beispiel voran und bietet Kindern, Jugendlichen und Familien vielfältige Hilfsangebote.

Im GFO Josefshaus in Olpe, einer stationären Wohneinrichtung für Kinder und Jugendliche, unterstützen und begleiten Fachkräfte die Minderjährigen auf ihrem Weg durchs Leben. Die Gründe, warum Kinder nicht bei ihren Eltern wohnen können, sind vielschichtig. Häufig ist es eine extreme Überforderung der Eltern, die das Jugendamt veranlasst, ein Kind in Obhut zu nehmen. Bis dahin ist es ein langer Weg - und es ist bereits viel passiert in der Familie…

Wir sprechen mit dem Dr. Manuel Theile über das Leben der Kinder im Josefshaus, über ihre Herausforderungen der Kinder - und auch die der Eltern.
Nicht nur die Schattenseiten finden Gehör, sondern auch die schönen Momente und Chancen, die sich dem Kind in einer betreuten Wohngruppe bieten.

Zur Person:
Dr. Manuel Theile gehört zum pädagogischen Leitungsteam des GFO Josefshaus. Er hat eine Vertretungsprofessur am Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule in Darmstadt. Dort forscht Dr. Theile schwerpunktmäßig zum Thema Heimerziehung.

Transkript anzeigen

00:00:12: Lebenslinien zwischen Kopf, Herz und Schicksal.

00:00:15: Der Podcast zur Gesundheit, Leben und Pflege.

00:00:21: Wenn zu Hause schwierig wird, so lautet der Podcast heute und wir sind im Gespräch mit Dr.

00:00:27: Manuel Teile.

00:00:28: Er ist Sozialpädagoge, forscht und lehrt an der Universität Siegen.

00:00:32: Beschäftigt sich mit dem Thema Aufwachsen unter schwierigen Bedingungen, hat noch zusätzlich eine Vertretungsprofessur an der Hochschuld Darmstadt.

00:00:40: Also der Wissenschaftler bringt sowohl die wissenschaftliche Seite mit als auch die Seite der direkten Arbeit der Praxis.

00:00:48: Er ist nämlich noch im Leitungsteam des GFU Josefshaus, einer stationären Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die in Olpe ist.

00:00:56: Und jetzt habe ich, glaube ich, eine ganze Menge gesagt, Herr Doktor Teile, schön, dass Sie da sind.

00:00:59: Ja, hallo, ich freue mich auch.

00:01:01: Ich freue mich.

00:01:02: Erziehungshilfe in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen.

00:01:06: Gerade die GFO kann dann eine Menge aufwarten.

00:01:09: Ich durfte Ihre Einrichtung kennenlernen, mir einen Blick verschaffen.

00:01:12: Vielleicht erzählen Sie unseren Zuschauerinnen oder Zuhörerinnen besser gesagt und Zuhörern einfach mal, was Sie anbieten.

00:01:21: Ja, wir haben ja auch sozusagen heute Morgen schon Natur gestartet im GFO Josefshaus.

00:01:27: Das ist die stationäre Kinder- und Jugendhilfe.

00:01:30: Das heißt, wenn Kinder und Jugendliche mittel- oder langfristig nicht in der Familie leben können, dass da das Josefshaus ein Wohnort bieten kann.

00:01:39: Darüber hinaus.

00:01:40: gibt es in der GFO Erziehungshilfe einen ambulanten Träger, Kompass.

00:01:45: Und hier ist es so, dass Kinder und Jugendliche noch zu Hause leben und dort zum Beispiel begleitet werden.

00:01:51: Es gibt Schulbegleitungsangebote von Kompass.

00:01:56: Und es gibt teilstationäre Angebote.

00:01:58: Teilstationäre Angebote ist sowas, dass Kinder oder auch Jugendliche nach der Schule dann in die Einrichtung kommen, in die Tagesgruppe in etwa und abends wieder dann nach Hause fahren.

00:02:10: Auch das eine Leistung von Kompass.

00:02:14: Dann gibt es noch die Muttervater-Kind-Einrichtung bei den GFO-Erziehungshilfen, also wo gesamte Familiensysteme in einer Einrichtung dann leben.

00:02:23: Das ist eine ganze Menge, was Sie uns da erzählen, Herr Doktor Teile.

00:02:25: Ich habe das mitgekriegt, jetzt besonders auch noch mal in der stationären Kinderhilfe oder Erziehungshilfe.

00:02:33: Was stellen wir uns da drunter vor?

00:02:34: Also ich denke mal, die meisten haben Vorurteile.

00:02:37: Ich war sehr interessiert, was mich da erwartet.

00:02:40: Aber das ist ein sehr familiäres Umfeld, in dem die Kinder und Jugendlichen aufwachsen.

00:02:45: Vielleicht können Sie da mal was zu sagen.

00:02:47: Genau, stationäre Kinder- und Jugendhilfe, auch unter dem Wort Heimatziehung so bekannt, wobei der Begriff inzwischen auch sehr kritisch gesehen wird, dadurch, dass er historisch belastet ist.

00:03:00: Es ist eine Form der sozialpädagogischen Intervention, die sehr tief in Biografien eingreift.

00:03:08: Nicht nur in Biografien von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Eltern.

00:03:12: Das heißt, der Lebensort von Kindern und Jugendlichen verändert sich.

00:03:16: Das heißt, mittel- oder langfristig können Kinder und Jugendliche nicht aus verschiedenen Gründen im Elternhaus aufwachsen.

00:03:24: Was muss da passiert sein?

00:03:26: Das ist für viele unvorstellbar, dass Kinder in einer stationären Einrichtung, die bei ihnen, ich hab das als sehr positiv und familiär erlebt, weit weg von dem, was manche sich vorstellen, kein Heim hinter den Mauern.

00:03:42: Aber was muss im Leben der Kinder passiert sein, dass eine stationäre Unterbringung überhaupt erst notwendig wird?

00:03:50: Vielleicht immer vorab, das ist nochmal wichtig.

00:03:54: Erziehungshilfe, wie der Name schon sagt, das ist eine Hilfe zur Erziehung.

00:03:58: Das heißt, oftmals haben Eltern auch Bestes gegeben und gleichzeitig gibt es Dinge, die falsch gelaufen sind oder nicht richtig gelaufen sind.

00:04:05: Das ist eine Unterstützung vom Staat aus als eine Hilfe, als eine Unterstützung für Eltern bei der Kindererziehung.

00:04:16: Das auf der einen Seite.

00:04:18: Auf der anderen Seite gibt es aber auch Situationen, wo das Kindeswohl gefährdet ist im älterlichen Haushalt und dann das Jugendamt einen Schutzauftrag hat und so Kinder und Jugendliche dann zum Beispiel in den Obhut nehmen müssen.

00:04:33: Dann sind aber schon, um sich das mal vorzustellen, wirklich schlimme Dinge zu Hause passiert.

00:04:39: Also auch, ich nehme mal an, körperliche Gewalt könnte ein, mit welchen Problemen kommen die Kinder?

00:04:45: Was haben die erlebt?

00:04:46: Genau, da können ganz verschiedene Faktoren zu einer Fremdunterbringung führen.

00:04:50: Zum Beispiel biografische Belastungen von Eltern oder auch Armut, Gewalt, Vernachlässigungen oder psychische Belastungen und Erkrankungen von Eltern oder Elternteilen können hier zentrale Hilfegründe.

00:05:05: Sein.

00:05:05: und in Deutschland haben wir eigentlich das Glück, dass die Statistik recht gut geführt wird und auch ausgewertet wird, sodass wir eine ganz gute Datengrundlage haben.

00:05:17: Und im Jahr im Jahr und Jahr zwanzig wurden etwa sechzehntausend junge Menschen neu in einem Heim oder in einer Pflegefamilie aufgenommen.

00:05:26: Da waren die drei Hauptgründe.

00:05:28: einmal der Ausfall der Bezugspersonen der jungen Menschen, also zum Beispiel eine Unvorsorgtheit.

00:05:34: Zweite Grund war, jetzt haben Sie ja gerade auch schon angesprochen, so eine Gefährdung des Kindeswohls durch Vernachlässigungen, körperliche Mishandlung, psychische Mishandlung oder auch sexuelle Gewalt.

00:05:46: Das können Gründe sein.

00:05:47: Oder der dritträufigste Grund ist die sogenannte eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern auch.

00:05:53: Ich glaube, das wäre eine eigene Podcastfolge,

00:05:55: um darüber nachzudenken.

00:05:58: Genau, das wäre eine Überforderung.

00:06:03: Die Zahl gesagt, korrigieren Sie mich, wenn es nicht stimmt.

00:06:08: von Kindern, die in Obhut sind?

00:06:12: Genau, das sind die ganz richtig.

00:06:14: Etwa sechzigtausend junge Menschen sind im Jahr zwei tausend, dreiundzwanzig.

00:06:19: Das ist die aktuelle statistische Grundlage in einem Heim oder in einer Pflegefamilie fremduntergebracht worden.

00:06:26: Insgesamt lebten im Jahr zwei tausend, dreiundzwanzig, barhundert, achtundzwanzigtausend junge Menschen in Form der stationären Erziehungshilfe.

00:06:37: Also in der Pflegefamilie oder auch in Form der Heimerziehung.

00:06:41: Das klingt jetzt für mich als Laie eine sehr hohe Zahl.

00:06:45: Dr.

00:06:46: Teile hat sich das verändert.

00:06:47: Ist das mehr geworden als vielleicht noch vor zehn, fünfzehn Jahren?

00:06:51: Und wenn ja, warum?

00:06:53: Das ist mehr geworden, wobei das in den letzten Jahren eher stagniert.

00:06:58: Gerade im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im

00:07:19: Jahr, im Jahr, Das ist bedauerlich, aber das ist natürlich vor dem Hintergrund, was Sie gerade erklärt haben, auch verständlich.

00:07:26: Wenn man jetzt die Kinder, der lebt, ich durfte heute morgen in einer Erstaufnahmegruppe oder sie nennens Aufnahmegruppe sein, wo Kinder noch sehr klein sind, ich glaube ab drei Jahre oder auch schon ein bisschen jünger, die zu ihnen kommen und aus der Familie.

00:07:43: Wie verkraftet man das so?

00:07:45: Sehen die Kinder einen als Elternersatz?

00:07:48: Oder gibt es ganz viel Heimweh, Fernweh?

00:07:50: Wie können wir uns das vorstellen?

00:07:52: Elternersatz ist man auf gar keinen Fall.

00:07:54: Eltern bleiben Eltern.

00:07:57: Das ist ganz klar, man ist keine Konkurrenz zu Eltern, sondern wie gerade schon gesagt, es ist eine Hilfe zu Erziehung.

00:08:04: Und diese Hilfe zu Erziehung steht den Personensorgeberechtigten zu.

00:08:08: Das sind ganz oft auch die Eltern.

00:08:10: Das heißt, gerade in Gal und welcher Wohngruppe man unterwegs ist, ist Familienarbeit, also nicht nur Elternarbeit, sondern die gesamte Familie zentral für auch gelingend von Hilfen.

00:08:23: Sie haben

00:08:24: Kontakte

00:08:25: zu den Eltern.

00:08:25: Sie gehen auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kontakt mit den Eltern.

00:08:31: Ja,

00:08:31: das ist ganz wichtig, dass die KollegInnen Kontakt zu Eltern haben.

00:08:37: Ganz wichtig ist hier das Kindeswohl.

00:08:40: Es gibt natürlich auch Situationen als Eltern oder Elternteile zum Teil ... negative Dinge gemacht haben, völlig grenzüberschreitend fahren, sodass gesagt wird, es ist am besten, dass das Kind getrennt von Eltern, völlig getrennt von Eltern oder Elternteilen aufwächst.

00:09:00: Auch das kann es geben und das muss dann individuell sich angeschaut

00:09:04: werden.

00:09:05: Aber Ziel ist immer die Rückführung zur Familie weitestgehend, wenn es denn möglich ist.

00:09:10: Rückkehr ist eine Option.

00:09:13: Das heißt, nicht einmal heim, immer heim oder bis man in den Achtzehn, neunzehn, zwanzig ist man dann auszieht.

00:09:19: Rückkehr kann ein Ziel der Fremdunterbringung sein.

00:09:22: Außerdem kann auch ein Ziel sein, die Verselbstständigung, also der Übergang in ein eigenständiges Leben, etwa.

00:09:31: Oder aber auch die Vorbereitung auf ein Leben in einer anderen Familie.

00:09:35: Und das ist das, wo sie die Kinder begleiten.

00:09:37: So habe ich das auf jeden Fall heute Morgen auch wahrgenommen.

00:09:39: Also in ihrer Entwicklung, in dem was kommen kann.

00:09:42: Egal, ob es jetzt auch in der Außenwohngruppe, da durfte ich auch mit ihnen sein und eine gute Lasagne essen.

00:09:47: Es war ein schöner Vormittag und Mittag.

00:09:51: Vielleicht für alle, die es jetzt nicht so sehen können.

00:09:54: Ich habe das so erlebt, vielleicht kriegen Sie diese Rückmeldung auch von anderen, von Eltern, dass es schon sehr wohnlich bei Ihnen ist.

00:10:00: Viele Kinder oder Jugendlichen auch in den Wohngruppen wohnen in wirklich ganz normalen Häusern mit einer schönen Küche, also überhaupt weg von diesem Heimcharakter, wie wir uns das vorstellen.

00:10:11: Wie wichtig ist eigentlich das Umfeld?

00:10:13: spielt natürlich eine zentrale Rolle.

00:10:17: Sie haben gerade die Außenwohngruppen angesprochen.

00:10:19: Das ist eine ganz wesentliche Form der Heimerziehung.

00:10:21: Das heißt, man ist nicht mehr auf einem großen Heimgelände, sondern eher in Einfamilienhäusern.

00:10:29: Diese Häuser sind vielleicht erst mal auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen als eine Form der öffentlichen Erziehung, sodass auch da die Stigmatisierungsgefahr in etwa geringer ist und die Kinder und Jugendlichen können dann in Vereinen im Ort zum Beispiel aktiv sein, sind eingebunden in die Ortsgemeinschaft, in den Schulen, in den Kindergärten.

00:10:50: Fußball

00:10:51: ist ganz groß, habe ich schon gemerkt heute bei

00:10:53: Jungs.

00:10:54: Aber bei den Mädchen vielleicht auch.

00:10:56: Oder sie hatten heute Morgen noch so eine kleine Anekdote erzählt, dass auch jemand Schützenkönig geworden ist.

00:11:01: Und jetzt

00:11:02: muss die GFO alles bezahlen für die Feier.

00:11:06: Seid ihr schon ganz gut geregelt.

00:11:09: Aber das zeig ich noch mal.

00:11:10: Das hat mir auch noch mal gesagt, dass unter diesen schwersten Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche nun wirklich zu ihnen kommen und auch die Eltern natürlich eine Misere haben, häufig auch biografisch bedingt, tun sie irgendwie ganz viel für die Kinder und versuchen alles.

00:11:27: für die zu machen, also so ein Stück Normalität auch da ist.

00:11:30: In Freizeit, Hobby, Schule, wo auch immer die Jugendlichen und Kinder hingehen.

00:11:34: Mir ist so eine Sache noch eingefallen.

00:11:36: Es gab ja mal diesen Kinofilmsystem-Sprenger.

00:11:41: Der Begriff hat sich ja schon so ein bisschen, ich würde mal sagen, eingebürgert, dass man schnell über Kinder sagt, dass die System-Sprenger sind.

00:11:47: Wie stehen Sie zu diesem

00:11:49: Begriff?

00:11:50: Gibt es das überhaupt?

00:11:51: Oder wie kann das gelingen, dass Kinder wieder in ein normales Leben kommen?

00:11:56: mit starken Schwierigkeiten.

00:11:59: Der Begriff Systemspringer wird natürlich kontrovers diskutiert, ist kritisch zu sehen und der Begriff impliziert ja, wenn man ihn so im Alltag auch hört, dass das Kind irgendwie Schuld oder Verantwortung oder ähnliches hätte für irgendein Verhalten.

00:12:16: Jedes Verhalten hat erst mal einen guten Grund und vielleicht hat das Kind dann im wahrsten Sinne des Wortes über Lebenstrategien in der bisherigen Biografie entwickelt.

00:12:25: die in anderen Kontexten, z.B.

00:12:27: in der Wohngruppe, in der Schule, im Kindergarten, wie zunächst einmal verrückt wirken, herausfordernd.

00:12:34: Und für das Kind ist es aber völlig normal und vor allem auch sicherheitsgebend.

00:12:40: Vielleicht hat das Kind dann durch solche Verhaltensmerkmale, durch solche Verhalten gelernt, auf sich aufmerksam zu machen.

00:12:49: oder mir hören andere vielleicht ... Zu.

00:12:53: eher würde ich also nicht von Systemspringer sprechen, da ist man auch im wissenschaftlichen Kontext sich sehr einig, sondern die Kinder zeigen eher noch Baustellen und Weiterentwicklungsbedarfe und Themen des Systems der Kinder und Jugendhilfe im Gesamten auf.

00:13:08: Vielleicht noch ein wichtiger Punkt, ich glaube das hat man heute Morgen auch gesehen.

00:13:14: pädagogische Einrichtung.

00:13:18: Es gilt das Fachkräftegebot in der Fremdunterbringung bzw.

00:13:21: in der Heimezierung in Deutschland.

00:13:22: Es sind pädagogische Fachkräfte.

00:13:25: Es geht also nicht darum, um eine Störungsdiagnostik, um eine Medikamentisierung von Kindern und Jugendlichen, auch nicht um eine Therapeutisierung, sondern erst mal um das Verstehen und auch dann kompetente und fachliche Einordnung.

00:13:41: Um die Einordnung funktioniert es zunächst einmal merkwürdig empfunden Verhaltensweisen.

00:13:47: Das heißt, wenn jetzt, das hab ich auch so erfahren, dass sie jetzt sind ja kein Krankenhaus, keine psychiatrische Einrichtung, sollte es aber so sein, dass ein Kind da mehr Probleme hat, also wo sie jetzt sagen, haben sie dann Kontakt zu psychiatrischen Einrichtungen oder Ärzten, die dann weiterhelfen könnten.

00:14:05: Ja, so ein Netzwerk ist zentral, dass man mit Ärzten, mit Kindern und Jugendpsychotherapeuten so weiter Kontakt hat.

00:14:13: Nur so kann man ein Kind bestmöglich dann auch in so einem großen Netzwerk weiter stärken.

00:14:19: Jetzt ist ja im Moment die Woche der Erziehungshilfen im Deutschland bundesweit, wo sich Wohlfahrtsverbände, ganz viele Verbände zusammentun, darauf aufmerksam machen, also praktisch eine Lobbyarbeit auch noch mal für die Erziehungshilfe.

00:14:31: Wenn Sie jetzt in eine Glaskugel gucken, als Wissenschaftler gucken Sie vielleicht nicht in die Glaskugel, sondern können uns das eher belegen.

00:14:38: Wohin entwickelt sich die Erziehungshilfe in den nächsten Jahren?

00:14:42: Ich glaube, das ist auch ein großes ... Thema.

00:14:45: Ganz zentral ist die rechtliche Weiterentwicklung im Rahmen der SGB VIII-Reform hin zu einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz.

00:14:56: Da werden ganz viele Themen so angesprochen.

00:14:59: Vielleicht gehe ich mal auf einzelne, fachliche Themen noch mal spezieller ein.

00:15:04: Da ist einmal die Frage, wir hatten es vorhin einmal kurz angesprochen, Frage nach einer guten Unterbringung von sehr jungen Kindern in stationäre Aktionshilfe.

00:15:13: Also, wie können junge Kinder so null bis sechsjährige die Mittel oder langfristig nicht bei ihren Eltern aufwachsen, gut in Fremdunterbringung unterstützt werden?

00:15:24: Aufwachsen ist ein aktuelles Thema bei den Erziehungshilfe Fachverbänden.

00:15:30: Dann das Thema, wie kann eine Kinder- und Jugendhilfe insgesamt weiter inklusiv gestaltet werden?

00:15:36: Also eine Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder- und Jugendlichen, egal ob mit oder ohne Binderungen, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung, mit oder ohne Fluchterfahrung.

00:15:48: Und da gibt es in den letzten Jahren auch immer mal wieder zum Teil politische Diskussionen rund um Forderungen nach Standardabsetzung.

00:15:56: Standardabsägenkungen, gerade bei der Unterbringung von und bei der Hilfegewährung für geflüchtete junge Menschen.

00:16:03: Und all das, was wir heute besprochen haben, gilt natürlich auch für alle Kinder und Jugendliche.

00:16:07: Es gilt auch für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung.

00:16:10: Und solche Überlegungen einer zwei Klassen Jugendhilfe muss also dann entschieden widersprochen werden.

00:16:17: Das war jetzt so diese ganze rechtlich politische... Geschichte, die sie uns noch mal oder die sie noch mal erklärt haben.

00:16:24: Ich finde, die GFO ist ja schon sehr früh, aus ihrem Feiern jetzt Jahrhundertsechzig Jahre, Josef's Haus ist ja schon sehr früh, wenn auch vor Hundertsechzig Jahren schon in eine Nische gegangen, die sich weiterentwickelt, also wo sich viele Angebote jetzt noch mal darauf aufgebaut haben und ist ja da eigentlich am richtigen Ort zur richtigen Zeit und macht weiter das, was eigentlich gebraucht wird.

00:16:47: Also Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen, aber in unterschiedlicher Form.

00:16:52: Und das hat mich sehr beeindruckt und das zeigt die Vielfalt.

00:16:56: Und ja, Sie haben es jetzt auch gerade nochmal zusammengefasst.

00:17:00: Das wird ja auch gefordert eigentlich von der Politik.

00:17:03: Und ich glaube, da brauchen Kinder, Jugendliche und Eltern eine starke Lobby.

00:17:08: Und eine starke Stimme.

00:17:09: die sie ihnen geben.

00:17:11: Ja, wir haben heute Morgen ja schon gesagt, dadurch, dass sie so viele spannende Themen haben in der Erziehungshilfe der GFO und so viele verschiedene Einrichtungen vom Mutter, Vater, Kind bis hin zu dem, was wir jetzt als Hauptthema heute hatten, die stationäre Erziehungshilfe.

00:17:25: Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich mal wieder einladen darf

00:17:28: und

00:17:28: zu Ihnen komme.

00:17:29: Und Ihre Kolleginnen und Kollegen hatten ja auch schon gesagt, Sie hätten weiteres Interesse an Beiträgen, weil ich glaube so dieser Blick hinter die Kulissen und ... Wir versuchen, das Ganze ein bisschen plastisch zu machen oder neugierig zu machen auf das Thema, sodass man sich damit beschäftigen kann.

00:17:45: Ich danke Ihnen ganz herzlich.

00:17:46: Unsere Zeit ist rum, das ging wie im Flug.

00:17:48: Auch die Stunden heute morgen ging wie im Flug.

00:17:51: Und ich wünsche Ihnen echt alles Gute für Ihre weitere Arbeit.

00:17:53: Wissenschaftlich

00:17:54: und Praxisnah.

00:17:55: Ja, vielen Dank.

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