Leben nach der Flucht – Wege junger Menschen in die Zukunft
Shownotes
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen. Viele von ihnen haben auf ihrer Flucht Gewalt, Verlust und Unsicherheit erlebt. Im Aufnahmeland beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt.
In dieser Folge von Lebenslinien spricht Reinhard Geuecke (Bereichsleiter Erziehungshilfe der GFO) über seine Arbeit mit jungen Geflüchteten. Er berichtet, welche Unterstützung sie benötigen, wie Integration gelingen kann und welche positiven Entwicklungen er im Laufe der Jahre beobachten konnte.
Moderator Marcus Haefs im Gespräch über Verantwortung, Chancen und die Bedeutung von Begleitung auf dem Weg in ein neues Leben.
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00:00:02: Lebenslinien zwischen Kopf, Herz und Schicksal.
00:00:08: Der Podcast über Gesundheit, Leben
00:00:11: und Pflege.
00:00:12: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des GFO-Podcasts Lebenslinien.
00:00:16: und.
00:00:16: ich bin heute in der Geschäftsstelle der GFO in Olpe zu Gast bei Reinhard Geuecke, Fachbereichsleiter Erziehungshilfen und tätig für die Fachstelle für Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt.
00:00:32: Und wir sprechen heute über ein Thema, das leider sowohl in der politischen als auch in der gesellschaftlichen Diskussion sehr, sehr emotional behandelt, wo leider auch oft geradezu missbraucht wird, nämlich Migration und Flucht.
00:00:45: Bei unserem Gespräch geht es dabei um einen Punkt, der häufig aufgrund von sogenannten Fake News Vorurteilen und auch Ressentiments zu heftigsten Streitgesprächen führt, nämlich um sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
00:01:01: Wieso oft?
00:01:01: bei der Diskussion über Flüchtlinge haben auch hier bei vielen Menschen eine oft sehr ablehnende Meinung, ohne aber genaue Umstände oder Geschichten zu kennen.
00:01:09: Darüber möchte wir heute sprechen.
00:01:11: Zuerst bitte ich natürlich meinen Gast, den Reinhard, sich unseren Hörer mal kurz vorzustellen.
00:01:17: Seit wann bist du in der GFO?
00:01:18: Wie war dein bisheriger Werdegang?
00:01:20: Und seit wann arbeitest du für den Bereich unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge?
00:01:27: Ich bin jetzt seit fünfzehn Jahren bei der GFO tätig war vorhin eine offene Kinder- und Jugendarbeit tätig bin von Hause aus Sozialpädagoge und habe innerhalb der GFO gestartet im Josefshaus da wo auch das Thema im Wesentlichen verortet ist umgegleitete minderjährige Flüchtlinge und habe jetzt vor.
00:01:44: Jetzt lüg ich bestimmt das erste Mal.
00:01:47: Vier Jahren die Bereitsleitung für die Erziehungshilfen übernommen, weil die Einrichtungen, die dazugehören, größer geworden sind und man das dann gebündelt hat, so ein bisschen analog der alten Hilfe bei uns auch.
00:02:00: Das ist ja mein Werdegang.
00:02:01: erst mal in aller Kürze.
00:02:04: Okay, danke schön.
00:02:05: Bevor wir loslegen, möchte ich erst mal die Definition und paar Zahlen.
00:02:11: Mal durchgeben, denn das ist ja so ein Thema, was eben vielleicht mal auch mit Fakten belegt werden sollte.
00:02:16: Der Begriff unbegleitete minderjährige Ausländer, so hast du mir das ja gesagt, UMA bezeichnet laut Definition Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern oder eine andere sorgeberechtigte Person geflüchtet sind oder auf der Flucht von diesen getrennt wurden.
00:02:31: Als besonders verwundbare Gruppe müssen sie da besonders geschützt werden, besonders Mädchen schaffen, müssen da besonders geschützt werden, genau weil sie auf der Flucht der viele schlimme Sachen erleiden, über die wir gleich nochmal sprechen.
00:02:44: Dies wird auf internationaler Ebene in der Kinderrechtskonvention garantiert, aber beispielsweise auch in der EU-Aufnahme-Richtlinie.
00:02:53: In Deutschland kümmern sich die Jugendämter um die UMA und meist flüchten diese jungen Menschen vor Krieg und Vertreibung, Hunger und Not.
00:03:02: Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben im Jahr zwanzig, vierundzwanzig, dreizehnt, tausend, dreihundert, vierundviertzig unbegleitete, minderjährige in Deutschland ein Asylantrag gestellt.
00:03:13: Davon waren zwölftausend, dreihundert, dreißig Personen, also noch zweihundert, vier Prozent männlich und tausend, elf, also sieben, sechs Prozent Personen, Prozent weiblich.
00:03:23: Hinter all diesen Schicksalen stehen junge Menschen mit teilweise schlimmen Erfahrungen.
00:03:28: Wie siehst du die Entwicklung seit.
00:03:30: Zwei Tausend Fünfzehn bis heute.
00:03:31: Zwei Tausend Fünfzehn war ja sozusagen der große Start der erste Flüchtlingsstrom.
00:03:36: Und was hat sich seitdem verändert?
00:03:39: Schon eine abenfüllendes Thema quasi die Frage.
00:03:43: Wenn ich jetzt vermeint, ich kann ja nur von meiner Perspektive aus gucken.
00:03:47: Es hat sich zuvor kaum ein unbegleiteter Minierjährige Ausländer ins Sauerland verlaufen, sag ich mal, oder ist hier angekommen.
00:03:53: Das mag in größeren Städten schon immer ein bisschen anders gewesen sein, gerade die so an den Bahnlinien vielleicht auch liegen.
00:03:59: Für uns war das komplettes Neuland und jeder kann sich, glaube ich, erinnern an das Jahr twenty-fünfzehn, wo diese in dieser Diskrepanz, was macht man, die Grenzen geöffnet wurden und viele Menschen dann auch zu uns kamen.
00:04:11: Wir haben uns da reingefuchst mit einer langen Tradition, dass wir wissen, was junge Menschen brauchen, auch die alleine sind, die nicht mit ihren Eltern leben können.
00:04:18: Und haben festgestellt, ein Teil davon können wir gut gebrauchen.
00:04:21: Und einen anderen Teil muss man komplett neu lernen.
00:04:23: Und wir haben dann viel Learning by doing irgendwie auch geschafft.
00:04:27: Was uns jetzt Jahre später, wo es wieder viele unbegleitende Ausländer gibt, die Schutz in Deutschland suchen, zu Gute kommen.
00:04:35: Und ein bisschen muss man drüber lächeln, wie wir in den letzten Jahren irgendwie auch gestartet sind.
00:04:40: über eine große Herzlichkeit irgendwie auch angefangen.
00:04:44: Wir haben nach zum elf die jungen Menschen zum Fastenbrechen in die Moschee gefahren, bis mal irgendeiner sagte, würden wir das für unsere Jugendlichen eigentlich auch machen.
00:04:52: Also so mit einer hohen Willkommenskultur, mit Gepart, mit ein bisschen Naivität vielleicht auch noch.
00:04:59: Wir haben lange gebraucht, bis wir gemerkt haben, was sind auch die Themen hinter den Themen bei den einzelnen jungen Menschen.
00:05:05: Ein spannendes zum Beispiel dieses diese Herzlichkeit und diese Offenheit mit denen wir ihn begegnet sind.
00:05:10: es haben sich damals viele Menschen begeistert gesagt wir konnten viele Angebote machen für unbegleitete manierige Ausländer die hier den Jugendämtern in Südwestfalen zugeordnet waren.
00:05:21: Und es waren viel.
00:05:24: Kühlheit auch Forderung also finanzielle Forderung dass sie an ihr Geld kommen und erst mal eine gewisse Distanz.
00:05:31: und um dahinter mal zu blicken braucht es einfach erst mal viel.
00:05:35: Arbeit miteinander, viel Beziehungsarbeit, weil viele der Menschen kommen aus Unrechtsstaaten und alles, was in irgendeiner Form staatlich wirkt.
00:05:44: Und da sind wir ja in weitesten Ferne, die staatlich finanziert werden, auch erst mal mit großer Skepsis zu genießen, weil man in der Herkunft häufig mit staatlichen Ressentiments, mit Willkür, mit Polizeiapparat.
00:05:56: keine guten Erfahrungen gemacht hat.
00:05:58: und dieses Warum soll es bei uns anders sein?
00:06:00: Nur weil wir jetzt net daherkommen und sagen, wir machen das anders, muss erst mal auf Herz und Nieren geprüft werden.
00:06:06: Und dann war es ganz spannend, an welchen Themen wir uns festgebissen haben, was wir heute tatsächlich ein bisschen anders wissen.
00:06:14: Zwei fünfzehn war die gesellschaftliche Stimmung eine ganz andere als jetzt zehn Jahre später oder auch acht Jahre später.
00:06:21: Da kommen wir vielleicht gleich auch noch zu.
00:06:24: tatsächlich.
00:06:26: muss man sagen, waren wir in der Lage, noch besser zu helfen, in den Zwanzig-Fünfzehn, weil viele Menschen gesagt haben, wir möchten helfen, wir können helfen.
00:06:33: Es gibt gewisse Rahmenspielregeln, die für die stationäre Unterbringung von Minderjährigen generell gilt.
00:06:40: Die musste ein bisschen aufgeweicht werden und auch temporär aufgehoben werden.
00:06:46: Das war nicht nur gut, aber um überhaupt dem vielen Menschen gerecht werden zu können, war das wichtig.
00:06:52: Und ein signifikanter Unterschied vielleicht von von zwei fünfzehn zu jetzt ist, wenn ich besonders so auf syrische Jugendliche gucke, die kommen jetzt noch mit noch größeren Schicksalen daher, noch kaputter, wenn man das so sagt.
00:07:09: Wenn ich mir vorstelle, in Syrien war seit zwanzig fünfzehn Krieg, dann sind zehnjährige gekommen oder fünfzehnjährige alleine auf der Flucht, eher fünfzehnjährige, denn zehnjährige, die haben schon viel gute Zeit dort gehabt.
00:07:22: Es war ja ein entwickeltes Land und auch so im Bildungssystem, gerade in den Städten, war das ja fast vergleichbar mit Wesley.
00:07:30: Die hatten also schon ein gutes Fundament in den ersten Lebensjahren.
00:07:32: Ein Entwicklungspsychologe wird sagen, was in den ersten drei Jahren gesetzt wird, hält und trägt ganz viel, was nicht gut läuft, das behinderte ich auch ganz lange und da musst du andere Erfahrungen machen.
00:07:43: Und zehn Jahre später, wenn heute fünfzehn Jahre gekommen, wir haben noch drei, vier gute Jahre.
00:07:47: vielleicht gehabt und ansonsten nur Krieg gehabt.
00:07:51: Die sind häufig in einem anderen Überlebensmodus, als man es damals war tatsächlich.
00:07:56: Ja, ist gut, dass du darauf hinweißt, dass natürlich die Hintergründe allein schon aus solchen Teilweise Unrechtsstaaten zu kommen, entscheidend dafür sind auch, wie du einem Staat hier gegenüber trittst, auch wenn du dankbar bist, hier anzukommen.
00:08:09: Und es ist natürlich ein Unterschied, ob ich jetzt Krieg in meiner Jugend mitgemacht habe oder keine andere Bundeskanzlerin kannte als Angela Merkel.
00:08:19: Was sind so die größten Probleme, auf die ihr trefft, wenn die Jugendlichen hier das erste Mal ankommen?
00:08:26: Zum Teil schon diese Reserviertheit, was ich gesagt habe.
00:08:29: Viele sind erstmal völlig platt.
00:08:32: Also das zeigt sich ganz viel psychosomatisch.
00:08:35: Es muss viel zum Arzt gegangen, es muss viel geguckt werden.
00:08:38: Für mich übersetzt heißt es, es muss viel versorgt werden.
00:08:41: Es sind diese jungen Menschen, die kommen, die haben häufig heute keine ausreichende Bildung mehr genossen.
00:08:47: Da fängt zum Teil bei Alphabetisierung an.
00:08:51: Das Gesundheitssystem war nicht gut.
00:08:53: und dann komme ich in eine völlig neue Kultur.
00:08:55: Ich kann keine Sprache, ich habe... Das Trauma der Flucht.
00:08:59: möglicherweise auch nicht jeder ist traumatisiert von der Flucht.
00:09:02: Ich finde auch, dass der Begriff Trauma wird zu inflationär genutzt, aber hier in diesen Bereichen ist es wirklich sehr viel.
00:09:09: Und ja, ich habe den Trennungsschmerz, ich habe den Verlust, ich habe braucht die neue Orientierung.
00:09:15: Ich erlebe mittlerweile auch eher Ressentiments, den ich begegnen.
00:09:19: Wobei mir junge Menschen aussagen, ich habe viel mehr Angst vor denen, als die vor mir haben müssten, sicherlich.
00:09:26: baut sich so etwas gegenseitig auf und brauchen eine intensive Begleitung
00:09:31: auch.
00:09:33: Ich ziehe mal eine Frage vor, weil das gerade dazu passt oft, wenn ja in den Diskussionen die Schicksale dieser Jugendlichen und die Erlebnisse, die sie erlebt haben, vergessen, die haben ja schon alleine auf dem Weg auf die Hölle erlegt und das wir sicherlich auch ein paar Beispiele führen.
00:09:52: Also Beispiele einem den Arten stocken lassen tatsächlich.
00:09:55: auch.
00:09:56: wenn es um verschiedene Fluchtrouten geht, wenn es allein ums Geschlechtergeflüchteten geht, man geht davon aus, das BAMF ist ja Bundesamt für Migration, es gibt das BUMF, auch das ist der Bundesverband für unbegleitete minderjährige Flüchtling, so ein bisschen für das Lobbying und für gute Rahmenbedingungen sorgt, die sitzen in Berlin.
00:10:20: Die haben Studien und die haben auch... repräsentative Umfragen, ob sie repräsentativ sind, weiß ich nicht so, aber nach dem eigenen Bekunden, nach denen zum Beispiel kaum ein Mädchen, was alleine auf der Flucht ist, unversehrt hier ankommt.
00:10:35: Wir erleben das auch im Muttervater Kindhilfen, wie viele minderjährige Mädchenschwanger ankommen, die nicht schwanger gestartet sind und die nicht freiwillig schwanger geworden sind.
00:10:44: Da gibt es schlimme Schicksale, es geht über die Fluchtruhute Libyen, was man so hört, wirklich Libyen, die Hölle auf Erden.
00:10:53: Wenn der Schlepper dann erst mal bis Libyen bringt, dort werden die Menschen fast klaft, verkauft, gegen Arbeit.
00:11:00: Das ist bei Männern oder bei Jungs häufig nochmal anders als bei Mädchen.
00:11:04: Was sie jetzt zu arbeiten haben, werden Jungs ja auf dem Bau arbeiten, Tage lönermäßig und dann abends in Gefängnisse gesperrt werden, wie sie beschreiben.
00:11:12: Ist das bei Mädchen tatsächlich häufig die Sexarbeit?
00:11:16: Wir haben Mädchen, die vor Beschneidung geflohen sind, wo Geschwister, Kinder beschnitten wurden, also Geschwister, Mädchen beschnitten wurden, fast zu Tode gekommen sind und erleben dann so ein Schicksal tatsächlich.
00:11:29: Und kommen dann über die Route des Mittelmeeres hierhin.
00:11:34: Das finde ich ganz, ganz schwierige Schicksale.
00:11:37: Ein anderes Beispiel, was ich habe, wenn jemand es geschafft hat, nach Deutschland zu kommen und sich das rumsprricht, dass jemand hier ist aus der Familie.
00:11:47: Und beispielsweise, das ist ein ganz konkretes Beispiel, ein Bruder auch auf der Flucht ist.
00:11:52: Dann wird der festgehalten, dann wird er pressed, weil man sagt, im gelobten Land, wo Milch und Honig fließt, musst du Geld zahlen.
00:11:58: Erst mal für die Freigabe deines Bruders.
00:12:01: Mit schlimmen Bedrohungsszenarien, dann werden Hoden abgeschnitten, dann werden Fingergliedmaßen abgeschnitten.
00:12:08: Und dann sitzt dieser junge Mensch hier, hat natürlich auch nur beschränkte Möglichkeit, auf die Lösegeldforderungen einzugehen.
00:12:14: Wir wundern uns, warum er mit so einer Wehemenz sein Taschengeld und sein Kleidergeld fordert und irgendwie das gar nicht ausgeben will, weil er das als Überweisung braucht, damit der Bruder überlebt, damit die Familie im Heimatland die Schleppergebühren bezahlen kann.
00:12:29: Das haben wir auch häufig erlebt, dass... Die pfiffigsten auf die auf die reise geschickt wurden also dass ein familier sich zusammengetan hat und gesagt hat das geld was der schlepper Braucht stecken wir als investition in die zukunft in den dem wir als pfiffig sind in der uns dann später hoffentlich mit versorgen kann.
00:12:48: auch das ist ein teil den es gibt.
00:12:51: Jetzt bringen wir ein bisschen in den themen.
00:12:53: ich weiß gar nicht ob das ob das schlimm ist.
00:12:54: es gibt auch die
00:12:56: gespräch und deswegen alles in ordnung.
00:12:59: Es gibt auch die jungen Menschen natürlich, die schon jahrelang als Straßenkinder irgendwo gelebt haben, wo es nochmal einen ganz anderen Zugang braucht, die dann nach Deutschland kommen, die vielleicht auch in dem System dann ihre Schwierigkeiten haben und mit der Freiheit, mit diesem Überlebenskampf und dann wohlbehütet hier auch einfach gar nicht mehr klarkommen.
00:13:18: Das ist, ich habe das in einer Dunkel gesehen, ich fahr das eigentlich, das klingt jetzt so ein bisschen witzig, aber das ist ein ganz gutes Beispiel.
00:13:29: Strasse und Kind verwiegt das mit einer Streuen und Katze, die auf
00:13:31: einmal in einer
00:13:33: behäuslichen Situation waren und dann eigentlich zwischen, oh, ist eigentlich ganz schön, ja, aber eigentlich will ich doch wieder auf meine Freiheit, also diese Diskrepanz, die dann
00:13:40: steht.
00:13:41: Wollen und nicht mehr können.
00:13:42: Ja,
00:13:43: genau, das ist ja dann nicht mehr so, erst mal wieder eine freie Entscheidung anzukommen.
00:13:47: Das sind wirklich schlimme Schicksale und wir wollen jetzt auch nicht in die Details noch weiter reingehen.
00:13:53: die häufig vergessen werden in dieser Diskussion.
00:13:55: Aber wir haben auch gesagt, dass wir natürlich auch mal das Thema ansprechen, dass es Schwierigkeiten gibt.
00:14:01: Fangen wir erstmal so ein bisschen harmloser an.
00:14:03: Wo siehst du denn die größten Schwierigkeiten, was diese unbeblendeten jungen Ausländer
00:14:10: angeht?
00:14:13: Ich glaube, diese Themen fielen unter einem enormen Druck tatsächlich, dass sie schnell viel wollen, dass aber... die Grundsätze, was gute Integration ausmacht, außer Acht gelassen werden.
00:14:25: Also es steht und fällt mit einer guten Sprache.
00:14:29: Wenn ich aber mit Sechzehn komme und erst mal nur arbeiten möchte und das vielleicht auch jahrelang als Landarbeiter gemacht habe, da ist so eine Diskrepanz, dass die jungen Menschen das kaum aushalten und dann drohen ein bisschen von der Stange zu gehen.
00:14:44: Wir haben es heute so, dass die jungen Menschen nicht mehr das bekommen, was sie eigentlich bereuchten häufig, weil wir nicht mehr genug Fachkräfte haben, weil auch geschraubt wird an politischen Rahmenbedingungen, die es deutlich erschweren.
00:14:57: Der Zugang zu Bildungssystemen, der Zugang zum Gesundheitssystem ist erschwert für geflüchtete junge Menschen.
00:15:07: psychosomatische, psychotherapeutische Unterstützung, die viele auch bräuchten, um das zu verarbeiten, um dann hier gut anzukommen, ist oft jahrelang weg und ich bin auf mich allein zurückgeschmissen.
00:15:19: Dazu kommen ganz pragmatische Dinge wie fehlende Unterstützung in muttersprachlicher Ausbildung.
00:15:27: Da findet man keine gute Betreuung und Unterstützung an jeder Ecke.
00:15:31: Das macht es natürlich nochmal sehr schwer.
00:15:33: Ich glaube auch, dass junge Menschen, die dann schwer haben, hier Fuß zu fassen, vulnerabel sind für Nepperschlepper-Bauernfänger, die dann in Social Media, in irgendwelchen Netzwerken, was anderes propagieren und die Kinder und Jugendliche per se ja eher noch nicht als gestandene Persönlichkeit empfänglich sind für sowas.
00:15:55: Und wenn ich es dann noch schwer habe und mir eine gewisse Ablehnung begegnet, ich selber mit der Situation nicht klarkommen.
00:16:00: Und dann kommt ein Prophet, der sagt, schließt sich uns an.
00:16:03: dann wird alles gut.
00:16:04: Und das fühlt sich dann auch erst mal gut an.
00:16:06: Das ist eine Gefahr, die ich durchaus sehe, der man begegnen muss, glaube ich, indem man gerade intensiv sich um diese jungen Menschen kümmert, um diese vulnerablen Menschen kümmert.
00:16:15: Ich habe jetzt noch im Vorfeld auf unser Gespräch eine Zahl auch noch gefunden.
00:16:20: Europaweit werden bis zu fünfzigtausend unbegleitete Minärjährige ausländer vermisst, die hingekommen sind.
00:16:26: In Deutschland sollen es rund tausend sein, die aus den systemen abhauen weil sie keine perspektive sehen weil sie nicht mitkommen weil es nicht schnell genug geht auch dass sie hier bleiben dürfen.
00:16:41: und das ist sicherlich auch etwas was was angst macht.
00:16:44: ein bisschen angst zum einen in erster linie finde ich um die jungen menschen weil wie werden sie wenn ich wirklich in keinem system bin wie werden sie ausgebeutet wie werden sie missbraucht auch an den stellen das ist ja auch erschreckend faszinieren irgendwie wie schnell so kriminelle denn da sind um in diesem teich zu fischen auch und auf der anderen seite genau das andere wenn so viele junge menschen gerade keinen halt haben die in europa sind und für sich vielleicht alleine sind die werden nicht alle so ein schicksal haben.
00:17:14: aber dass sie auch sehr vulnerabel sind für extremes gedanken gut das ist schon auch eine sorge.
00:17:20: Da muss man jetzt mal ganz ehrlich sagen, wir zeigen dann, ich sage jetzt mal, wir zeigen dann gerne auf die ausländischen Jugendlichen allgemein.
00:17:27: Ja, mit dem Zeigefinger haben wir das Problem mit unseren bio-deutschen Jugendlichen ja auch teilweise.
00:17:32: Ich meine, es ist erstaunlich, dass in einer Zeit, wo man wirklich frei sein kann, sich sehr viele gerade die rechten Wände zudrehen.
00:17:41: Also das Problem existiert ja allgemein im
00:17:44: Moment.
00:17:44: Und das ist ganz spannend, wenn ich das einwerfen darf, so in den stationären Settings, dass es auch ein Segen gewesen, dass geflüchtete junge Menschen gekommen sind, wo auf einmal die Bildungsmöglichkeiten geschenk ist und ich viel auf mich nehme, um zur Schule zu gehen und jetzt mal so ein bisschen, bisschen kartunhaft gesagt und die schlafenden, in sich ruhenden, jungen Deutschen, denen Schule eine Qual ist, auf einmal sehen, warum hat er so ein Ehrgeiz und so ein Gast?
00:18:11: und mancher hat sich auch dran gehangen, wenn Freundschaften entstehen, wenn das interkulturell wird und das dann an Bedeutung gewonnen hat.
00:18:18: Also da sind auch wirklich unfassbar viele junge Menschen, ich würde sagen, ninety-fünf Prozent kommen, je hin mit dem Ehrgeiz auch etwas zu bewirken, was schaffen zu wollen.
00:18:28: Ich glaube, dass ein großer Teil unter guten Rahmenbedingungen, also in guten Settings, die wir unter anderem bieten, auch gute Chancen haben.
00:18:37: Das Thema müssen wir jetzt trotzdem noch mal ansprechen.
00:18:41: Es sind ja eigentlich allgemein Männer häufig ein Problem, was Gewalt und sexuelle Gewalt angeht, aber in der öffentlichen Wahrnehmung ist es ja so, dass gerade junge Männer zu dem Flüchtlingsproblem gemacht.
00:18:54: Entweder siehst du das.
00:18:58: Ich glaube, dass das gewisse Statistiken dafür sprechen, aber alleine, wenn ich meinen Bereich angucke, es sind glaube ich, du hattest eben die Zahlen benannt, natürlich verschwindend gering, Mädchen.
00:19:08: Die meisten kommen mit einer großen Unsicherheit auch, wie ich mich bewegen kann hier in dieser Gesellschaft.
00:19:15: Auch was, was weiß ich nicht, Offenheit, sexuelle Orientierung, Rolle von Mann und Frau anbelangt.
00:19:22: Und da bin ich sehr klar zu sagen, das ist von Anfang eine Leitplanke, die wir setzen und auch setzen müssen als Hilfe für die jungen Menschen.
00:19:29: Also ich finde, wenn man die ersten fünf Artikel des Grundgesetzes nimmt, da steht alles drin.
00:19:35: was ein friedliches Zusammenleben in unserer Republik ausmacht.
00:19:39: Und wir sind dabei, zu sagen, dass allen im Muttersprachlich von Anfang an Kunst zu tun und von Anfang an auch so einen Rahmen zu setzen, innerhalb diesen Rahmens wird dir sehr geholfen.
00:19:50: Du stößt an so Rahmengrenzen, dann brauchst du vielleicht noch mehr Hilfe.
00:19:53: Du bist bewusst dabei, das zu ignorieren und zu missachten, aus welchen guten Gründen auch immer.
00:19:59: Da spielen wir nicht mehr mit an der Stelle.
00:20:01: So, da finde ich, brauchst du auch eine klare Abgrenzung.
00:20:04: Ich
00:20:04: finde es gerade sehr schön, dass das Grundgesetz erwähnt, denn ich finde auch, da steht eigentlich in den ersten fünf Artikeln alles drin, was ein gutes Zusammenleben ermöglicht.
00:20:14: Jetzt haben wir mal Probleme und Schwierigkeiten angesprochen.
00:20:17: Aber du hast ja auch ein paar Volksgeschichten erlebt, dass wir uns doch mal daran teilhaben, um auch nach was Positives nach draußen zu
00:20:23: fahren.
00:20:23: Ich glaube, ganz viele Erfolgsgeschichten tatsächlich, die es gibt.
00:20:27: Und das sind so diese... Also es ist kein Studie, es ist ein Gefühl, weil wir noch mit vielen Menschen verbunden sind, die immer noch wieder sagen, Mensch, ihr wart hier meine erste Anlaufstelle in Deutschland, ich bin euch sehr dankbar und wir haben gekämpft miteinander, um, um, ja, die verstehen mich nicht, wir verstehen dich nicht so.
00:20:45: Aber ich glaube, das
00:20:46: ist in dem Alter eigentlich auch
00:20:48: normal.
00:20:48: Sehr normal, sehr normal finde ich ja.
00:20:50: Und viel in der Retrospektive dann kommen, das war so gut und so richtig und so hilfreich und deswegen haben wir viele Kontakte noch zu den jungen Menschen.
00:20:58: Was vielleicht nur ein Erfolgsfaktor ist, ist so ein bisschen das Thema Topf und Deckel.
00:21:02: Also wenn es einzelne Menschen gibt, die dich unter die Fittiche auch nehmen, das können Pädagogen sein, das kann aber auch der Handwerksmeister sein, der mit seiner sauerländerstoischen Art, also ehrlich, knorrig, irgendwie jemand unter die Fittiche nimmt.
00:21:14: Ich habe ein Beispiel von einer Berufsschul-Kollegin, die ganz vielen ermöglicht hat, irgendwie über Wohnsituation, über Ausbildungssituation zu helfen.
00:21:24: Und da sind richtig tolle Geschichten raus geworden.
00:21:25: Also wenn man Ich glaube, dass sich das heute finanziell schon ausgewirkt hat, dass man damals viel investiert hat in junge Menschen.
00:21:32: Man hätte eigentlich Aktien kaufen müssen und sagen, also das rentiert sich gesellschaftlich sehr.
00:21:37: Ich habe mir nochmal eine Aufzeichnung gemacht und habe so geguckt, wen kennen wir alle noch?
00:21:42: Wer ist, woraus geworden?
00:21:44: Wir haben vier oder fünf Pflegefachkräfte.
00:21:46: Alleine unter den jungen Menschen gehabt, die in den letzten Jahren da waren.
00:21:50: Wir haben es falsch gemacht.
00:21:51: Das gehört aber hier nicht in Keineres bei der GFU geblieben.
00:21:54: Da müssen wir lernen.
00:21:55: Das haben wir nicht gut gemacht.
00:21:57: Wir
00:21:57: haben
00:21:59: einen Fliesenleger.
00:22:01: Wir haben zwei Friseure, KFZ-Mechatronika.
00:22:03: Wir haben einen Koch.
00:22:05: Wir haben einen Busfahrer, einen Tankwart, es gibt eine Ausbildung zum Tankwart, das wusste ich gar nicht.
00:22:11: Zwei Tischler, wir haben eine Erzieherin, wir haben eine Heilerziehungspflegerin, das zum Beispiel die Heilerziehungspflegerin ist auf der Flucht Minderjährig als Mädchen im Mutter-Kind-Haus aufgenommen worden, hat das Kind bekommen.
00:22:25: Viele Menschen haben sich um sie gekümmert miteinander.
00:22:28: Da sind ein, zwei Ehrliche dabei gewesen, die auch nicht nachgelassen haben.
00:22:32: Sie hat ihre Ausbildung gemacht.
00:22:33: Sie ist heute bei uns im Josefshaus in der Wohngruppe für schwerstbehinderte Kinder, lebt in einer Beziehung, dem Kind geht es gut.
00:22:39: Also das war gelingende Hilfe, was schön ist.
00:22:42: Wir haben, was ich auch sehr schön finde, ein Elektriker hier, der jetzt die Meisterschule besucht, ein afghanischer junger Mann, wo der ... Firmen in Haber-Handwerksbesitzer, also der, der die Bude betreibt mit fünf, sechs Leuten sagt, das wird der Nachfolger.
00:22:58: Ich bin knapp siebzig, ich habe lange gesucht, bis ich einen Nachfolger finde.
00:23:02: Und wenn er die Meisterprüfung hat, dann kann ich mich zurückziehen und so gibt es ganz viel zurück.
00:23:09: Und das ist schon stark, wir haben... ... Dolmetscher jetzt, die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... ... die ... dann hilft das mehr, als wenn wir in unserem Pädagogen Deutsch das übersetzen lassen zu den jungen Menschen und die sagen ja, ja, warte erst mal ab.
00:23:47: Krass.
00:23:48: Also richtig, richtig schöne Geschichten auch.
00:23:52: Und genau das sind Menschen.
00:23:53: Also das sind ja auch die Berufe und die Jobs, indem wir die Menschen brauchen.
00:23:57: Und wenn da jemand, jemand unter die Fittiche nimmt, ist das großartig.
00:24:01: Wenn du jetzt diese ganzen positiven Erlebnisse gerade aufgezählt hast, wir erlebst du dann diese Diskussionskultur, die wir gerade haben bei diesem Thema, die jetzt auch, sagen wir mal, durch die, komm mal auf die Partei ruhig nennen, durch die AfD, unnötig und ungerecht aufgeheizt wird.
00:24:16: Wir erlebst du dann diese Diskussion, wenn du doch eigentlich siehst, es kann aber entstehen, dass wir uns immer die schwarzen Schafe rauspicken, um zu sagen, ja, wir machen uns hier fertig.
00:24:27: Ich erlebe das als erschreckend, als sehr erschreckend.
00:24:31: wie das auch verfängt in der Gesellschaft.
00:24:34: Und ich glaube, dass wir, dass wir eine Herkulesaufgabe haben.
00:24:37: So, das hat mal eine schlaue Frau gesagt, wir schaffen das.
00:24:40: Ich glaube auch, dass man das schaffen kann weiterhin.
00:24:43: Aber die Resse und Timon sind deutlich gewachsen und das trifft dann gegenseitig zu.
00:24:49: Und das führt zu einer Spaltung.
00:24:51: Die Partei, die Spaltung quasi als Programm hat, hat er großen Erfolg mit.
00:24:57: Und ich glaube, es ist nicht besser wird, wenn wir hinterherlaufen, sondern wenn wir Einzelschicksale und Einzelthemen auch benennen, um dann zu sagen, was müssen die großen Linien sein, damit es gelingen kann.
00:25:07: Und ich kann nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht auch junge Menschen, die bei uns irgendwo sind, sich nachts um drei am Handy radikalisieren.
00:25:15: Das kann ich nicht.
00:25:16: Es sind alles füchterliche Einzelschicksale.
00:25:18: Ich glaube aber demgegenüber kann man setzen, wie viel gelingen das tatsächlich auch.
00:25:23: Da ist... Und ich finde das wirklich beängstigend, dass es so verfängt, dass über diese Angstmache und diese Ausgrenzung, Tendenz, ein Weitraschpalten nochmal bei uns in der Gesellschaft entsteht.
00:25:36: Das passt ein sehr gut zu meiner vorletzten Frage.
00:25:39: Woran müssten wir vielleicht alle arbeiten oder was könnten wir alle tun, um Jugendflüchtlingen oder jungen minderjährigen Flüchtlingen eine faire Chance zu bieten und gleichzeitig das Thema weniger emotional aufzuladen.
00:25:57: Ich glaube, es hilft, wenn man das Thema, es ist ein Geflüchteter gar nicht nach vorne stellt, sondern es ist ein junger Mensch, also für unseren Bereich, es ist ein junger Mensch, der Hilfe braucht, weil er nicht bei seinen Eltern leben kann, aus welchen Gründen auch immer.
00:26:12: Und da ist in Südwestfalen, es gibt so ein schönes afrikanisches Bericht vor, das braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.
00:26:19: Das gelingt uns an vielen Stellen gut im Josef's Haus und das nicht nach vorne zu stellen.
00:26:24: Jetzt haben wir aber eine besondere Gruppe.
00:26:26: Wir haben Themen, die besonders sind, die nur für diese Gruppe gelten.
00:26:29: Das glaube ich ja.
00:26:30: Aber es sind junge Menschen, die Hilfe brauchen.
00:26:32: Und da ist hier schon viel Bereitschaft auch noch da, wenn ich in Kontakt komme miteinander.
00:26:38: Es gibt ja, weiß ich nicht, diesen berühmten Film, des indischen Filmemachers, der sich in Jameln eingennistet hat.
00:26:45: Da hat so ein Neonazi gesagt, ah, was du kennst, kannst du nicht mehr hassen.
00:26:49: Und das finde ich ist so spannend.
00:26:51: und das zu übersetzen, also keine Berührungsängste zu haben, sich zu interessieren, aber auch eine Klarheit zu haben.
00:26:57: Ich glaube auch das als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nicht wenn wir nur sagen, das geht nicht, das geht nicht, sondern sie mit an die Hand zu nehmen.
00:27:04: und die Menschen wollen sich integrieren, die aller, aller, aller, größte Teil.
00:27:08: Und da gibt es dann auch keinen Unterschied zwischen Bio-Deutsch, die das schaffen wollen und Geflüchteten, die das schaffen wollen, glaube ich.
00:27:15: Also so ein bisschen dieses Thema Flucht gar nicht so nach vorne nehmen, sondern junge Menschen, die Hilfe brauchen.
00:27:20: Und dann können gute, gute, gute Erfolgsgeschichten
00:27:22: entstehen.
00:27:24: Was hat er das Schönes gesagt?
00:27:24: Das könnte man halt für die gesamte Bevölkerung nehmen, nicht immer zeigen, was nicht geht, sondern was geht.
00:27:29: Ich finde immer das viel interessanter, wie ich ein Problem habe, welche Lösungen ich finden kann,
00:27:35: wie ich nicht
00:27:36: vorankomme.
00:27:38: Jetzt haben wir euch mal schon die negativen Sachen genug.
00:27:41: Behandelt.
00:27:42: jetzt wirklich zum Abschlussfragen, gibt es etwas bei diesem Thema, was dich so richtig freut und richtig denkt, ja, das gibt mir irgendwie den Kick, das macht mir Spaß.
00:27:51: Das ist das, was mich an dieser Tätigkeit wirklich
00:27:56: dran hat.
00:27:57: Ja, also ich glaube dieser, wie sagt man es, ich glaube dieser unbändige Lebenswille von jungen Menschen, die geflüchtet sind.
00:28:09: das mitzukriegen, wo man dann denkt und wir sind irgendwie in einer satten, schlafen Gesellschaft, um es ein bisschen zu pointieren.
00:28:16: Und da kommen junge Menschen und zeigen uns nochmal ganz anders, wie Leben zum Teil auch funktioniert.
00:28:20: Ich habe ein Bild vor Augen, da ist ein junger Mann aus schwarzafrika nach einer unendlich langen Flucht endlich bei uns angekommen.
00:28:28: Der ist auf den Bolzplatz gegangen, Sport verbindet, Sport ist ein ganz wichtiges Thema, hat am ersten Tag gebolzt, dann gab es einen Wolkenbruch und er ließ sich so... ... ins Gras fallen ... ... und freute sich so.
00:28:42: Das war so archaisch, wo man sagt, ... ... dass es Mensch sein pur, ... ... was da gerade kommt, ... ... Erleichterung pur, auch für den Moment, ... ... was da gerade ist.
00:28:50: Und dieses ... ... ah, dieses Lebendigsein, ... ... das finde ich ist wirklich ... bewundernswert und macht Spaß zu schauen auch mit ihnen und den stück des weges begleiten zu können und dann auch kontakte zu einem.
00:29:03: was ist raus geworden?
00:29:04: das ist ja einfach die neugier am menschen die uns pädagogen dann auch antreibt
00:29:08: immer wieder.
00:29:10: wir sind schon leider am ende.
00:29:11: ich kann dir natürlich ein bisschen zum abschluss recht geben.
00:29:13: ja das sind so die momenten wo man dann doch merkt ich merke dass auch bei meiner arbeit mit den mitarbeitern mit migrations in der ruhen mit was von eifern die dabei sind und wo das ein gutes Gefühl gibt, wenn dann was draus wird.
00:29:27: Herzlichen Dank für das Gespräch.
00:29:29: Gerne.
00:29:29: Wenn Sie viel Spaß gemacht haben, ich denke, wir werden uns wahrscheinlich noch mal zu einem anderen Thema auch noch mal sehen, aber das war schon super.
00:29:35: Und den Hörerinnen und Hörerinnen draußen, wie immer, werden nicht.
00:29:38: diese Sendung mit dem Satz des Glorichen Jules Thomas, The Future, ist am Bild.
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