Gesunde Gefäße – gesundes Herz. Den Herzinfarkt vermeiden

Shownotes

Jährlich ruft die Deutsche Herzstiftung die Herzwochen aus. Anlass genug, um dem zentralen Organ unseres Körpers Aufmerksamkeit zu schenken und genauer unter die Lupe zu nehmen. Fest steht: Das Herz ist mehr als ein anatomischer Muskel. Das Herz versorgt Organe und Gewebe laufend mit Blut – und dementsprechend mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen. Man kann sich das Herz als zentrale Pumpe vorstellen, die den Blutkreislauf antreibt. Täglich fließen 7.000 Liter Blut durch 100.000 Kilometer Gefäße unseres Körpers.
Was geschieht aber, wenn unser Herz unterversorgt und die Gefäße nicht mehr leistungsfähig sind?
Wir sprechen mit dem Kardiologen PD Dr. med. Lutz Büllesfeld der GFO Kliniken Bonn über die Risiken von Herzerkrankungen bis hin zum Infarkt. Der Experte gibt spannende Einblicke in die moderne Welt der Medizin – und nicht nur das. Chefarzt Büllesfeld erklärt, warum nach einem Herzinfarkt auch die Psyche dem Körper einen Streich spielen kann.

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00:00:12: Lebenslinien zwischen Kopf, Herz und Schicksal.

00:00:15: Der Podcast zur Gesundheit, Leben und Pflege.

00:00:21: Gesunde Gefäße, gesundes Herz.

00:00:23: Den Herzinfarkt vermeiden.

00:00:24: Das ist das Motto der Herzwochen-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-Wachens-W gewinnen konnten.

00:00:35: Er ist Kardäologe und Leiter des Herz-Katheter- und Afritmi-Zentrums in den GF Ucklin in Bonn.

00:00:40: War das richtig, Herr Dr.

00:00:41: Müllfest?

00:00:42: Ja, das war sehr richtig.

00:00:42: Hallo.

00:00:43: Hallo.

00:00:44: Ja, Sie haben für uns heute Zeit, um die Herzwochen einzuleuten, die jetzt im November laufen.

00:00:51: Und das Thema Herzinfarkt ist natürlich ein Thema, was viele Menschen betrifft.

00:00:57: Und Herzerkrankungen sind ja die häufigste Todesursache in Deutschland, wenn ich mich... richtig informiert haben.

00:01:05: Absolut richtig, nicht nur in Deutschland ist das so, sondern weltweit ist das so, dass die meisten Leute an Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben.

00:01:13: Und warum ist das so?

00:01:14: Das liegt viel an unseren Lebensgewohnheiten, dass wir halt in den westlichen Ländern oder halt die postindustriellen Gesellschaften sich falsch ernähren, sich wenig bewegen, Nikotinkonsum spielt an der Rolle und das trägt alles dazu bei.

00:01:28: dass man Engstellen an den Herzkernsgefäßen entwickelt, auch an anderen Gefäßen im Körper und dass das dann Probleme machen kann.

00:01:35: Sie haben gerade die Gefäße angesprochen.

00:01:36: Gefäßeerkrankungen sind natürlich, es gibt sehr verschiedene, es gibt ja unglaublich viele und auch viele Patienten, die sie hier haben und mit Gefäßerkrankungen kommen.

00:01:45: Die Zahlen sagen, sieben Tausend Liter Blut durch hunderttausend Kilometer Gefäße fließen tätig durch unseren Körper.

00:01:52: Das ist natürlich schon...

00:01:53: Absolut.

00:01:54: Absolut, das sind große Zahlen.

00:01:56: Das alles wird in Bewegung gehalten durch das Herz und das schlägt wiederum hundertzwanzig, hundertreißig tausendmal am Tag.

00:02:02: Das kriegt man gar nicht so mit, was sich da alles im Körper tut.

00:02:05: Aber genau, und im Herz-Kreislauf-System sagt man ja auch, das heißt, das bildet eine Kontinuität, das Herz ist der Motor, die Gefäße sind quasi die Transportwege, um halt die Zellen zu versorgen, mit Sauerstoffen, mit Nährstoffen, mit Botenstoffen, mit Abwehrstoffen und so weiter.

00:02:21: Das geht dann vom Herz zu den Zellen, zu den Organen, über die Arterien und über die Venen dann wieder zurück, die Abfallprodukte, Kohlendioxid und so weiter.

00:02:29: Das heißt, die Gefäße sind ganz essentiell.

00:02:31: Das Herz ist der Motor und die Gefäße leiten das dann weiter, damit der Körper leben kann.

00:02:35: Ja.

00:02:36: Jetzt ist es ja so, dass in Deutschland die Todesursache Nummer eins, hat ich eben schon gesagt, Herzerkrankungen sind und Sie haben uns eben, vielleicht kommen wir da nochmal darauf zurück, auch gesagt, dass wir natürlich auch einen Einfluss darauf haben, unser Lebensstil nur lebensweise.

00:02:50: Ist es also selber schuld, wenn ich an den Fakt habe?

00:02:54: Subpauschal kann man das nicht sagen, aber wir kennen Risikofaktoren.

00:02:57: Es gibt im Wesentlichen fünf wesentliche Risikofaktoren, die Engstellen an den Herzkranzgefäßen die Entwicklung eines Herzinfarktes begünstigen.

00:03:05: Das eine ist Diabetes.

00:03:07: Das heißt, wenn ein Patient eine Blutzuckererkrankung hat, hat der per se ein hohes Risiko auch Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen zu kriegen.

00:03:14: Das zweite sind Blutfettwerte, die erhöht sind, eine Hypercholesterinämie, hohe Cholesterinwerte im Blut.

00:03:23: Das dritte ist ein Hypertonus, also ein Bluthochdruck.

00:03:25: Das vierte ist der Nikotinkonsum.

00:03:28: Und das fünfte ist die Übergewichtigkeit.

00:03:31: Und die Übergewichtigkeit spielt auch bei den anderen Faktoren eine Rolle.

00:03:35: Das heißt, der übergewichtige Patient hat automatisch in den meisten Fällen hohen Blutdruck, hat schlechte Blutfettwerte.

00:03:40: Das heißt, das färbt alles ab.

00:03:43: Und durch unsere Ernährungsgebohnheiten in unserer Gesellschaft mit Industriell vorverarbeitetem Essen.

00:03:51: Absolut.

00:03:52: Neigen wir einfach dazu, diese Risikofaktoren zu entwickeln im Gegensatz zu anderen Gesellschaften.

00:03:57: In anderen Gesellschaften auf der Welt sind zum Beispiel Infektionskrankheiten die Todesursache Nummer eins.

00:04:02: Das gilt für Afrika zum Beispiel.

00:04:04: Aber bei uns in unseren Breitenkreisen ist es eben die KHK und der Spiel der Lebenswandel eine ganz große Rolle.

00:04:10: Das ist wahrscheinlich dann mehr geworden in den letzten Jahren.

00:04:12: Definitiv, dass es mehr geworden und auch durch Corona hat sich der Nikotinkonsum gerade bei Jugendlichen auch nochmal wieder verändert, ist wieder mehr geworden.

00:04:20: In den letzten Jahren durch die Aufklärung, Werbeverbote usw.

00:04:23: war das ein bisschen zurückgegangen.

00:04:25: Corona hat da wieder einen Rückstrip gebracht.

00:04:28: Das muss man klar sagen.

00:04:29: Ja, das heißt, die Menschen haben mehr Konsumiert, auch Alkohol, bis sie auch ein Thema so wiesen.

00:04:33: Definitiv, ja.

00:04:34: Erkrankung.

00:04:35: Genau, wenn wir jetzt auf den Herzinfarkt kommen, das sind denn die typischen Warnzeichen.

00:04:40: Wann muss ich zum Arzt?

00:04:42: Das ist letztlich ein bisschen davon abhängig natürlich, wie schwer der Herzinfarkt ist.

00:04:47: Das kann sehr unterschiedlich sein.

00:04:49: Also das klassische Herzsyntom ist ja der Brossschmerz mit Ausschnallung in den linken Armen.

00:04:56: Wenn der plötzlich auftritt und das verbunden mit einem sehr starken Schmerzereignis, das verbunden vielleicht mit Unruhe sein, mit Kalsschweißigkeit, dann ist schon mal ganz hoher Verdacht, dass es ein Herzinfarkt ist.

00:05:07: Und dann muss es schnell gehen, weil bei Herzinfarkts zählt einfach Zeit.

00:05:10: Vor dem Herzinfarkt häufig, aber leider nicht immer, haben die Patienten aber im Alltag bereits Beschwerden.

00:05:16: Und das sind zehn

00:05:17: aus wenigen.

00:05:18: typisch belastungsabhängige Beschwerden.

00:05:20: Das ist so der klassische Herzschmerz.

00:05:21: Das heißt, der Patient strengt sich an, er hat unter der Belastung Beschwerden, er ruht sich wieder aus, die Beschwerden gehen weg.

00:05:27: Das Herz muss halt mehr tun, wenn es sich anstrengt und dann machen sich so Engstellen bemerkbar, weil nicht genug Blut durch die Engstelle durchgeht.

00:05:33: Und wenn man sich wieder aus ruht, dann reicht es für die Versorgung des Herzens, die Beschwerden gehen weg.

00:05:37: Also wenn man so eine Belastungsabhängigkeit bei sich selber merkt.

00:05:40: Das ist schon mal sehr verdächtig.

00:05:42: Wenn der Schmerz anhält, ist es hochverdächtig dann auf einen infarkt.

00:05:46: Wenn das so belastungsabhängig ist, dann ist das so eine Vorwarnung, wo man dann auch schon mal zum Arzt gehen muss.

00:05:50: Wenn

00:05:50: da ein Frauen ist ja so, dass die nochmal unterschiedliche Symptome haben können.

00:05:56: Stimmt gewissermaßen, das liegt an verschiedenen Faktoren.

00:06:01: Zum einen, die weiblichen Hormone, die Oestrogene, schützen ein wenig oder nicht nur ein wenig vor der Pluckbildung, vor Entzündungsprozessen in den Plucks, vor der Instabilisierung von so Plucks an den Gefäßen.

00:06:12: Weswegen Frauen in der Regel eine Coronare-Herzerkrankung deutlich später kriegen als Männer.

00:06:16: Das mittlere Alter, bei dem ein Mann symptomatisch wird, ist so fünfundfünfzig, sechzig Jahre.

00:06:22: Bei Frauen ist es fünfundsechzig, siebzig Jahre.

00:06:26: Und dadurch ergeben sich auch schon andere Symptome.

00:06:29: Häufig kommen Frauen auch zu spät, weil sie auch nicht ernst genommen werden.

00:06:32: Weil wenn man einen Arzt fragt, wer ist der Risikopatient, dann ist es der Mittelalter Mann.

00:06:37: Und der raucht zum Beispiel.

00:06:38: Das ist auch in Lehrbüchern abgebildet.

00:06:40: Das sind nicht die Frauen, sodass die auch häufig verkannt werden, die Symptome.

00:06:43: Man sagt, Frauen haben häufiger Luftmutter als erstes Symptom und gar nicht dieser klassische Großschmerz.

00:06:48: Und es kann auch woanders ausstrahlen.

00:06:50: der Schmerz, wobei das auch bei Männern der Fall ist, das ist ein bisschen abhängig davon, welches Gefäß betroffen ist, ob das eher klassisch in den linken Arm geht oder in den Kiefer zieht oder in den Oberbauch.

00:06:59: Manchmal wird das auch verkannt, dass es ein Magen-Darm-Infekt ist und unwohl seine Übelkeit.

00:07:03: Auch dahinter kann sich mehr verbergen, dahinter kann sich das Herz verbergen.

00:07:06: Das heißt, Sie müssen wirklich genau gucken, die Symptome, dass das vielleicht Bauchschmerzen auch in einem anderen Hintergrund haben können.

00:07:12: Also zum Beispiel auch eine Herzerkrankung.

00:07:14: Absolut.

00:07:15: Ja.

00:07:17: Wie sieht das denn aus?

00:07:21: Sie haben jetzt gerade nochmal über die Warnzeichen gesprochen, wo das den Arzt Besuch geben muss.

00:07:27: Aber es gibt ja auch Menschen, die genetische Dispositionen haben.

00:07:30: Ist das eine hohe Zahl von

00:07:32: Betroffenen?

00:07:33: Das ist eine gewisse Zeit von Betroffenen und das ist dann häufig der Patient, der in einem Alter kommt, was nicht typisch ist, für die Entwicklung eines Herzinfarktes.

00:07:42: Das heißt, wenn ich einen vierzigjährigen habe oder so eine vierzigjährige Frau, was er absolut nicht in dieses klassische Bild passt, dann muss man schauen, ob da irgendwelche genetische Determinanten dahinterstecken, die die Pluckbildung begründen oder auch das Auftreten von Dissikaten.

00:07:58: Das ist auch bei Frauen häufiger als bei Männern und häufig auch genetisch veranlagt.

00:08:03: Die Innenwand einreißt der Gefäß, also das Gefäß platzt dann nicht, aber das Gefäß besteht aus mehreren Schichten und die innerste Schicht kann sich lösen und kann dann den Blutfluss behindern, das ist ein sogenanntes Dessert.

00:08:12: Und da muss man...

00:08:14: Dann in der Herzvertieter untersuchen oder beim MRT.

00:08:17: Absolut richtig, das sieht man bei all diesen Untersuchungsmöglichkeiten, die wir zur Verfügung haben.

00:08:21: und diese Kaskaren geht man dann durch, um zur Diagnostik und dann auch zur Therapie zu kommen.

00:08:26: Sie haben ja hier in den Geofrokliniken Bonn und sind ja auch in Beul tätig, also sind ja exakt für die GFO im Einsatz den Linkshertz-Katheter-Messplatz, schwieriges Wort.

00:08:37: Was ist so das Besonderen,

00:08:38: wenn ich

00:08:39: als Arzt da Diagnosen stellt kann?

00:08:42: Also wir haben nicht nur einen, sondern wir haben drei.

00:08:44: Insgesamt Linkshertz-Katheter-Messplätze, die wir als Diagnostik mit der Patientin heranziehen können und speziell auch zur Therapie.

00:08:53: Heutzutage haben wir verschiedene Möglichkeiten, um die Diagnose zu stellen.

00:08:56: Da ist der Herzkarteter gar nicht mal mehr auf Platz Nummer eins und das Erste, was man tut, nein, sondern zuerst macht man eine nicht-invasive Bildgebung, gerade bei den stabilen Patienten mit diesem belastungsabhängigen Beschwerden, nicht beim Herzinfarkt.

00:09:08: Beim Herzinfarkt zählt Zeit, das heißt, bei den typischen Symptomen, dann muss er schnell in EKG geschrieben werden, dann wird die Diagnose gesichert, dann geht es direkt ins Herzkarteternabor.

00:09:17: Aber der Patient mit den stabilen Beschwerden, der vielleicht über den Hausarzt kommt, über den Kathologen, da macht man erstmal eine nicht-invasive Bildgebung.

00:09:24: Das heißt, ohne dass man irgendwo rein schlechen muss oder Katheter vorführen muss.

00:09:28: Die Computertomografie ist da heutzutage ganz hoch aufgehangen.

00:09:32: Die Kernspintomografie ist wichtig, Stressultraschall.

00:09:35: Das sind alles Möglichkeiten, die man im Vorfeld hat vor dem Herz-Katheter.

00:09:38: Das wird dann die letzte Möglichkeit, weil die Risiken hören am Eindruck?

00:09:42: Definitiv.

00:09:43: Die Risiken, da werden wir sicher auch gleich noch drüber sprechen, sind minimal in erfahrenen Händen, aber nicht sehr so trotz.

00:09:49: Das ist ein invasiver Eingriff.

00:09:50: Man bringt was in den Körper ein.

00:09:51: Deswegen schaut man erst mal, geht es auch anders.

00:09:54: Und da gibt es auch jetzt neue Leitlinien, die ganz klar sagen, bei was wir in der sogenannten Vortestwahrscheinlichkeit, basierend auf Alter, Geschlechts, Risikofaktoren, ja, kann man so ein bisschen abschätzen, wie wahrscheinlich ist es, dass eine Kaka dahinter steckt.

00:10:08: ergreift man die und die Diagnostik.

00:10:10: Und wie gesagt, CT, MRT ist heute auch gerade ganz wichtig.

00:10:14: Wenn sich da dann der Befund bestätigt, macht man den Herzkatheter, um die Diagnose letztlich zu sichern.

00:10:19: Und weil auch nur der Herzkatheter ja letztlich die Möglichkeit hat, dass man es behandelt.

00:10:23: Dass

00:10:23: man sofort den Eingesicht praktisch macht, den Stents setzen kann, Beipässe mit einer, komm, deck ich mal mit einer OP, jetzt Minimal-Inversik gibt es auch schon, ist das richtig?

00:10:33: Das ist aber die Domäne der Chirubie, die aber heutzutage eine immer untergeordnete Rolle spielt, weil wir im Herz-Katheter-Labor immer mehr machen können.

00:10:42: Und im Katheter, wie gerade gesagt, im Vergleich zur CT MRT stellen wir die Diagnose und wenn wir dann da was sehen, haben wir eben den Vorteil, dass wir es direkt behandeln können mit einem Ballon, mit einem Stand.

00:10:53: wenn eine Arterie eng ist, wenn mehrere Arterien eng sind, komplexe Aufzeigungsstellen.

00:10:58: Das können wir heutzutage mit den guten Stands, die wir haben, die moderne, medikamentenbeschichteten Stands, mit den guten Techniken, die wir haben, mit der guten Erfahrung, die wir haben, können wir das alles sehr schnell und sehr zügig behandeln und können eben drum eine Beipass-Operation vermeiden.

00:11:14: Ja, die Chirurgen operieren heutzutage auch weniger invasiv als früher.

00:11:18: Die müssen nicht mehr das ganze Brustmein aufschneiden, sondern können mit einem kleinen Schnitt zwischen den Rippen ein Beipass setzen.

00:11:24: Aber es ist halt immer noch ein Eingriff, manchmal mit der Schlungenmaschine, immer in vollener Kose.

00:11:28: Man braucht mehrere Tage zunächst auf der Intensivstation und dann im Krankenhaus und danach eine Reha.

00:11:35: Im Gegensatz dazu, als der Herzkatheter, wo man dann eine Nachwache Krankenhaus ist und danach wieder in den Alltag zurückgeht und alles machen kann.

00:11:41: Das ist eben der große Vorteil des Herzkatheters.

00:11:43: Ja, also man merkt, Sie haben so viel Expertise.

00:11:47: Wie ist das denn so eigentlich als Kadiologe?

00:11:49: Haben Sie das Gefühl, das Herz ist ein besonderes Organ?

00:11:51: Also gerade ich denke mal Menschen, die den Herzenfakt hatten, sagen ja so, das ist das wichtigste Organ mit, wenn das nicht mehr schlägt.

00:11:58: Definitiv ist es ein sehr wichtiges Organ.

00:12:00: Ich meine, der Organismus insgesamt braucht letztlich alle Organe oder sehr, sehr viele, damit er funktioniert.

00:12:05: Aber das Herz hat aber ganz klar eine ganz besondere Rolle.

00:12:09: Ich meine, wenn sie einen Neurologen oder Neurochirurg fragen, dann muss der sagen, nein, das Gehirn ist noch wichtiger.

00:12:13: Und auf die Diskussion möchte ich mich gar nicht einlassen, die Organe gegeneinander abzuwerten, abzuwägen.

00:12:19: Aber es hat eine ganz zentrale Rolle.

00:12:21: Mich hat immer fasziniert, dass man eben mit... Maßnahmen sehr schnell sehr viel erreichen kann.

00:12:26: Wie Sie selber sagen, der Patient kommt mit dem Herzinfarkt ins Labor.

00:12:30: Ich stelle es da und innerhalb von einer halben Stunde mache ich das Gefäß auf und der Patient merkt das und hat eine Besserung seiner Beschwerden.

00:12:37: Oder nehmen Sie Herzrhythmusstörungen, die plötzlich auftreten, man muss den Patienten vielleicht defibrillieren und dann ist es direkt wieder gut.

00:12:43: Und das hat mich am Herzen immer fasziniert.

00:12:45: Ja, Sie sehen die Patienten dann aber natürlich nicht nochmal danach oder wie es den psychisch geht.

00:12:51: Das ist ja immer ein Herzinfarkt, hat ja auch die andere Kopf.

00:12:54: Das ist ein absolut guter Punkt, den sie da ansprechen, auch was ihr in Deutschland noch nicht richtig gewürdigt wird.

00:13:00: Da sind andere Länder weiter.

00:13:02: Ja, ich habe im Rahmen meiner Ausbildung ja fünf Jahre in der Schweiz verbracht, das Psychokardiologie, eine Disziplin, eine übliche Teildisziplin, letztlich der Kardiologie und jede große kardiologische Abteilung hat auch Psychokardiologen engagiert, die sich darum kümmern.

00:13:17: Also da sind wir noch ein bisschen blind auf dem Auge, das muss man ganz klar sagen.

00:13:21: Wir sehen die Patienten im Rahmen des Aufenthalts, natürlich am nächsten Tag und auch auch bei dem Herzinfarkt ist man länger als nur eine Nacht da, dass man erregelt drei, vier Nächte im Krankenhaus und in der Zeit verfolgen wir die Patienten.

00:13:33: Danach wird der Patient entlassen und wird dann in die Hände der niedergelassenen Kardäologen letztlich übergeben und man selber hat gar nicht mehr so sehr eine Langzeitkontrolle des Patienten, ist er denn, man kriegt von ihm niedergelassenen Rückmeldung.

00:13:43: Aber es ist gut, dass Sie nochmal sagen, dass es eben auf fast Leute die Psychokalidogen, haben Sie gesagt, sicherlich Intanisten mit einer zusätzlichen Ausbildungpsychotherapie.

00:13:52: Weil viele Patienten das nicht unbedingt wissen.

00:13:55: Also bei Krebserkrankungen ist das normal.

00:13:57: Da gibt es eine Psycho-Onkologen.

00:13:59: Deswegen ist das ein wertvoller Hinweis.

00:14:01: nochmal für die Zuhörerinnen und Zuhörern.

00:14:04: Eine Sache habe ich jetzt gar nicht gefragt.

00:14:06: Und die denke ich mal interessiert ja auch noch.

00:14:07: Es sind so ein Eingriffsschmerzhaft.

00:14:09: Wenn der Patient jetzt, also wenn ich mir vorstelle, das kommt der Linkshärtskatheter und sie setzt in einen Stand, wird man betäubt.

00:14:18: Man wird betäubt.

00:14:18: Der Eingriff ist nicht schmerzhaft.

00:14:21: Man kriegt eine lokale Betäubung im Rahmen der Funktion des Zugangs.

00:14:25: Heutzutage wählen wir hier in den allermeisten Fällen den Zugang im Bereich der Handgelenksarterie, der Radialarterie.

00:14:32: Das heißt, man setzt da eine lokale Betäubung, man wartet dann zweier Minuten, dann ist das areal betäubt letztlich und dann kann man von dort aus die Katheter vorführen.

00:14:41: Ein alternativer Zugang ist über die Leiste.

00:14:43: So hat sich die Technik, ja, die Technik ist die Assistentimplantation erfolgt.

00:14:48: Das waren damals alles Zugänge über die Leiste, auch das hat lokal betäubt.

00:14:53: Aber was im Körper selber passiert, das merkt man nicht.

00:14:55: Das heißt, die Gefäße von innen haben nicht so Berührungssensoren, wie die Haushaut das hat.

00:15:01: Man kann die Katete einfach vorschieben, das merkt man nicht.

00:15:04: Bei der Intervention selber, wenn man das Gefäß aufdehnt, mit dem Ballon da reingeht, den Stent implantiert, auch das merkt man eigentlich nicht, weil diese Ballons nur sehr kurzfristig immer auf sind.

00:15:15: Gefäß halt blockieren natürlich wenn so ein Ballon länger auf ist.

00:15:18: oder ganz selten sind die Patienten sehr sensibel und merken bereits so eine zehn sekündige dilatation.

00:15:24: die sagen dann ich merke diesen bruschschmerz weswegen ich zu ihnen gekommen bin.

00:15:27: ja das ist aber in der regel eher selten.

00:15:30: meistens geht das so schnell dass man das nicht spürt.

00:15:33: Neben der lokalen Betäubung kann der Patient aber auch noch eine Signierung haben.

00:15:37: Das heißt, wenn er das gar nicht so mitkriegen möchte, dann geben wir den Patienten was, dass sie halt den Eingriff verschlafen.

00:15:42: Und das geht auch.

00:15:43: Aber manch einer ist auch interessiert und möchte sich mal von innen sehen.

00:15:46: Genau.

00:15:47: Und das ist durchaus möglich.

00:15:48: Alles klar.

00:15:51: Herr Dr.

00:15:51: Bülis-Welpe, ist das denn mit Ihnen selber?

00:15:52: was tun Sie für Ihre Herzgesundheit?

00:15:56: Gemeine Frage.

00:15:57: Gemeine Frage.

00:15:58: Das ist ja auch sehr persönlich nicht wahr.

00:16:00: Genau.

00:16:00: Also mir sind die Risikofaktoren bewusst und ich versuche die zu kontrollieren.

00:16:04: Ja, das heißt, ich versuche sportlich aktiv zu sein.

00:16:07: Ich versuche auf meine Ernährung zu achten.

00:16:08: Ich habe noch nie geraucht.

00:16:10: Ich lasse meine Blutwerte kontrollieren.

00:16:13: regelmäßig im Rahmen der Vorsorgen durch den Hausarzt entwickelt man einen Zucker.

00:16:17: Manchmal hat man das ja auch nicht selber in der Hand, aber dass man darauf schaut.

00:16:22: Der Cholesterinwert ist mir persönlich sehr wichtig.

00:16:27: Genau, der LDL Cholesterinwert, das der nicht so hoch ist und da gibt es heutzutage auch ganz klar Leitlinien, wo man sagt, auch wenn noch gar keine KHK bekannt ist, wenn der LDL Cholesterinwert über Hundert neunzig Milligramm pro Dezilitär ist, dann sollte man eine Lebensstierveränderung nicht reichen, da bereits mit einer Medikamentösentherapie beginnen.

00:16:46: Und das sind alles so wichtige Faktoren, wo man einfach darauf schauen

00:16:49: muss.

00:16:50: Dote-Tipps nochmal für uns.

00:16:52: Vor allen Dingen, man kennt das ja auch mit seiner Gesundheit ist man ja nicht immer so, man hat viele Tipps, aber man muss eben auch befolgen, was sie gesagt haben Bewegung, Treppensteigen, da fängt es wahrscheinlich schon mit an, nicht den Aufzug nehmen, sondern die Treppensteigen,

00:17:05: Fahrrad fahren.

00:17:06: Absolut richtig, hier im Marienhospital da haben wir was für Stockwerke und in den ersten Jahren bin ich Aufzug gefahren, inzwischen laufe ich.

00:17:14: Das geht auch gut, das ist auch ein Trainings-Effekt.

00:17:16: Die Weltgesundheitsorganisation sagt, sportliche Aktivität für die Herzgesundheit sollte man pro Woche hundertfünfzig Minuten moderates Training machen.

00:17:25: Intensives Training, seventy-fünf Minuten insgesamt.

00:17:29: Aber auch wenn einer nicht regelmäßig wirklich einen Sport betreiben kann, Hobby Sport betreiben kann, allein fünfzehn Minuten spazieren gehen am Tag, zahlt sich auch schon aus.

00:17:39: Ja.

00:17:40: Wie viel

00:17:40: ist man sich das mal?

00:17:41: Absolut richtig, absolut richtig.

00:17:43: Insofern, das sollte man wirklich versuchen.

00:17:45: Ja, dem zu folgen.

00:17:47: Ja, herzlichen Dank, Herr Dr.

00:17:48: Bundesfeld.

00:17:49: Nächsten Mal vielleicht mal mit einem weiteren Thema zum Thema Herz.

00:17:52: Also es ist super spannend.

00:17:54: Dieses Jahr, wie gesagt, das Motto der Herzwochen ist der Herz in Frau gewesen.

00:17:59: Und ich würde mich freuen, wenn wir Sie wieder begrüßen dürfen.

00:18:01: Zu einem weiteren herzlichen Thema.

00:18:03: Sehr gerne, ich danke Ihnen.

00:18:04: Es hat Spaß gemacht.

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